Rosenkohl – kleine grüne Knolle für viele Möglichkeiten

Rosenkohl im Marktkorb, Foodfotografie Liz Collet,
Rosenkohl © Liz Collet

Mancher mag ihn nicht, weil er ihm – angeblich – zu bitter sei. Dass Lebensmittel mit leicht bitterem Geschmack jedoch eine äusserst gesunde Wirkung haben, wissen viele nicht. Ebenso wie manche Kräuter sind sie für Galle und Leber wohltuend und sogar wichtige Lebensmittel.

Radicchio, Endivie, Chicoree beispielsweise sind Klassiker der gern verschmähten Lebensmittel. Dabei gibt es zum einen längst Züchtungen, bei denen der leicht bittere Geschmack in den Hintergrund gedrängt wurde. Was ich persönlich schade finde, weil leicht bittere Gewürze und Lebensmittel auch für die Geschmackssinne eigentlich eine Abwechslung bieten und andere Geschmacksnoten ergänzen. So fand ich als Kind Kopfsalat im Vergleich zu Endivien beispielsweise eher langweilig im Eigengeschmack der Salatblätter.

Und mit einigen kleinen Kniffen lassen sich solche Lebensmittel ohnehin so zubereiten, dass der bittere Geschmack nicht mehr störend ist für diejenigen, denen er zu intensiv wäre.

Bei Rosenkohl genügt es in der Regel bereits, die Röschen nach dem Putzen, d.h. dem Entfernen der etwaigen angwelkten äusseren Blättchen, den Strunk kreuzweise mit einem scharfen Küchenmesser einzuschneiden, bevor Sie ihn in Salzwasser garen.

Auch nutzen manche den Trick,  das Gemüse anschließend kurz in Milch zu legen. Bei neueren Züchtungen ist dieser Schritt nicht nötig – und natürlich, wenn Sie ohnehin seinen Geschmack mögen.

Ich gare die Röschen in der Regel im Ganzen in Salzwasser, das dauert ca 10-12 Minuten je nach grösse der Röschen; das darf gern eine grössere Portion sein, so dass ein Teil davon für das TK-Fach portioniert als Vorrat dient oder im Kühlschrank für ein weiteres Gericht anderntags verwendet werden kann – sei es für Eintöpfe, Suppen oder Gratins oder einfach als Beilage.

Zu Kartoffelmäuschen, Kroketten und Rösti und Kartoffelgerichten ist er immer fein.

Und zu Wildgerichten mit schönen samtigen dunklen Saucen aus Wurzeln und (wenn Sie mögen) Rotwein (Montalcino, Brunello, Chianti zB)  finde ich Rosenkohl geradezu genial.

Nach dem Garen in Salzwasser Anschliessend werden sie in wenig schäumender Butter mit einer Prise Salz und Pfeffer geschwenkt – und schon serviert. Sie können natürlich auch einen Klecks Sauerrahm, Schmand oder Rahm dazu geben oder Kartoffeln und eine leichte Bechamel dazu servieren.

Knackiger, frischer Rosenkohl , Rosenkohlröschen
Rosenkohl © Liz Collet

Sehr gern verwende ich die gegarten Rosenkohlröschen auch zusammen mit Kartoffeln für ein Gratin, bei dem die Röschen und die Kartoffeln in Scheiben geschnitten abwechselnd aufeinander geschichtet in kleinen Auflaufformen oder ziegelartig schräg abwechselnd in eine Gratinform gelegt mit einem Guss aus Eier-Milch oder Eier-Sahne begossen, mit geriebenem Käse (den man mit Semmelbröseln vermischen und auch strecken kann) bestreut im Ofen goldbraun gratiniert werden.

Anstelle von Kartoffeln können Sie den Rosenkohl auch mit Stücken von Seefisch in eine Auflaufform geben und mit einer Safranrahm-Sauce übergiessen und im Ofen garen.

Gut lässt sich Rosenkohl auch mit Hackfleisch kombinieren: die gegarten Rosenkohlröschen halbieren. Hackfleisch scharf in der Pfanne anbraten. Rosenkohlröschen hinzugeben. Etwas Brühe angiessen. Zusammen einige Minuten köcheln lassen, zuletzt etwas Sahne oder Sauerrahm hinzufügen, dann erst nach Bedarf noch mit Salz, Pfeffer und Prise Chili oder Cayenne würzen, mit Tomatensalat oder einfach einer aufgeschnittenen oder geviertelten Tomate servieren, Schnittlauch darüber streuen.

Ein Rezept für eine würzige Rosenkohlsuppe , die mit Chorizo, Speck oder Salami ein wärmendes herbstliches Gericht auch durch Gewürze mit einer scharfen Note bekommt ist dieses:

Rosenkohlsuppe © Liz Collet
Rosenkohlsuppe © Liz Collet

Und wie bereiten SIE Rosenkohl gerne zu?

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